Wie Drohnen zum Erhalt von Streuobstwiesen beitragen
Seit Juli 2018 fliegen einzelne Drohnen in regelmäßigen Abständen zu Inspektionen über die Streuobstwiesen der Gemeinde Bad Schönborn. Ihr Auftrag: sich als Pfleger der Kulturlandschaft zu betätigen. Gesteuert werden die Forschungsdrohnen von Geographen der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Sie werten die Aufnahmen anschließend mit neuartiger Geo-Technologie wissenschaftlich aus, um Pflegeempfehlungen für die Streuobstbestände zu entwickeln. Dies sichert langfristig die Vielfalt des Obstbestands der baden-württembergischen Gemeinde und schützt den Lebensraum heimischer Tiere.
Modernste Technik und Umweltschutz im Einklang
Die Audi Stiftung für Umwelt hat im Juli 2018 gemeinsam mit den Projektpartnern aus der Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, dem Landschaftserhaltungsverband des Landkreises Karlsruhe, dem Arbeitskreis Heimat, Natur und Umwelt Bad Schönborn (AHNU) sowie der Gemeinde Bad Schönborn den Startschuss für das innovative Projekt gegeben. „Das Streuobstprojekt Bad Schönborn verbindet den Einsatz moderner Technik mit dem Umweltschutzgedanken sowie dem Erhalt der heimischen Artenvielfalt. Damit vereint es genau die Elemente, die für unsere Stiftungsarbeit maßgeblich sind“, sagt Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Stiftung.
Artenvielfalt statt Monokultur
Die traditionelle Streuobstwiese besteht aus Obstbäumen unterschiedlicher Arten und Sorten. In Bad Schönborn wachsen mehr als 20 Sorten Apfelbäume zusammen mit Birn- und Steinobst-Bäumen. Diese Artenvielfalt kommt der Natur zugute und bietet Lebensraum für zahlreiche heimische Insekten wie Bienen und Hummeln. Moderne Obstplantagen unterliegen hingegen oft gegensätzlichen Bewirtschaftungskonzepten: Sie sind als Monokulturen angelegt und deshalb industriell einfacher zu bestellen.
Drohnen erfassen Gesundheitszustand der Bäume
Die Drohnen erkennen bei der Befliegung zuerst, um welche Baumsorte es sich jeweils handelt. Danach erfassen sie den Gesundheits- und Pflegezustand der Pflanzen und tragen diese Daten in eine interaktive geographische Datenbank ein. Mithilfe dieser Übersicht sollen passgenaue Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege der Bestände entwickelt werden. Über eine Web-Anwendung, also eine interaktive Streuobstwiese sind alle Ergebnisse für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt.